Marketing mit Herz
Der neue Trend KI (Künstliche Intelligenz) im Marketing boomt. Mehr als zwei von drei Nutzern sehen es als Vorteil, wenn ihre Kaufentscheidung durch KI beeinflusst wird. Doch was wäre, wenn der Kühlschrank in Zukunft außerdem erkennen könnte, wenn wir gestresst sind, Verständnis signalisiert und uns vorsichtshalber Schokolade rausgibt? Das Ganze nennt sich “EQ” – Emotional Quotient. Emotionen beeinflussen menschliche Entscheidungen. Daher ist der Verkauf viel effizienter, wenn Gefühle involviert sind. Deshalb ist es nützlich, wenn intelligente Geräte mittlerweile in der Lage sind, die Stimmung des Nutzers zu erfassen und ihm auf dieser Basis Vorschläge zu unterbreiten.
Woher wissen diese Geräte, in welcher Stimmung ich mich befinde?
Um ihre Stimmung herauszufinden, werden unterschiedliche Methoden genutzt. Auf der einen Seite verfolgen die Geräte Chats, E-Mails oder die eigenen Gespräche. Andererseits ist auch eine Auswertung von Ton, Gesicht oder Puls möglich. Dann passen die Geräte den emotional passenden Moment ab, um einen Vorschlag zu machen. Je nach Gemütslage wird die Botschaft stimmungsgerecht aufbereitet.
Beipiele
Ein bekanntes Beispiel dafür ist Alexa von Amazon. Durch die Lautsprecher ist sie fähig, uns zuzuhören und unsere Anweisungen zu befolgen. Durch eine Kamera kann sie uns beispielsweise helfen, uns zwischen zwei Outfits zu entscheiden. Alexa begleitet den Nutzer durch den Tag. Sie kann ihn morgens wecken, ihn tagsüber an Termine erinnern und wenn sie mitbekommt, dass der Nutzer eine Beförderung bekommen hat, kann sie ihm vorschlagen, eine Flasche Champagner bei Amazon zu bestellen.
Noch weiter führt das Marketing, wenn man sich mit einem Kollegen über einen geplanten Urlaub unterhält und kurz danach Flüge zu dem geplanten Reiseziel vorgeschlagen werden. Die Geräte können sogar merken, wenn der Flug Verspätung hat und Trostangebote anzeigen.
Mit Geräten wie diesen wird, wenn Service und Vertrauen stimmen, eine langfristig stabile und vertrauensvolle Beziehung aufgebaut. So führt KI nicht nur zu einem Vorteil für den Anbieter durch seine überbrachten Werbebotschaften, sondern auch zu einem Mehrwert für den Konsumenten.
Quelle:
Schwab, I. (2017): IQ? Quatsch! Auf den EQ kommt es an, in: Lead #5, S. 39-41
Bild:
Debby Hudson