Good Design is Good Business

“Good Design is Good Business”, diesen Satz prägte der IBM-Präsident Thomas J. Watson Jr. bereits 1973. Obwohl dieses Statement schon lange besteht, ist der Wert von gutem Design in vielen Unternehmen bis heute noch nicht angekommen. Dabei finden sich gute Gründe, weshalb Design einen hohen Stellenwert und eine Betrachtung aus einer neuen Perspektive verdient.

Was umfasst Design?

Heutzutage umfasst Design mehr als nur das Erstellen von Formvarianten und/oder reine Umsetzungsarbeiten wie die Gestaltung von Visitenkarten, Broschüren oder gar Webdesign. Zentrale Designaufgabe ist auch nicht das Erlernen von z.B. Grafik- Software, denn die Werkzeuge sind inzwischen für jeden zu haben und bedienbar. Es geht vielmehr darum, neuartige Lösungen zu entwickeln. Das neue Verständnis umfasst Strategie, Beratung und Technik-Know-how, was für das jeweilige Unternehmen individuell ausgearbeitet wird.

Was ist Design wert?

Gerade in Deutschland haben viele Unternehmen den wahren Wert von Design noch nicht erkannt. Dabei sind Unternehmen, bei denen es eine große Rolle spielt, überdurchschnittlich erfolgreich. Die Unternehmensberatung McKinsey zeigte Ende 2018 in einer Studie, dass Design sowohl die Erlöse als auch die Rendite steigert, „über fünf Jahre zeigte sich ein 32% höheres Umsatzwachstum und eine 56% höhere Aktionärsrendite.“ Dies gilt jedoch nur, wenn sich das gesamte Unternehmen danach orientiert. In den USA und Asien hat das Thema bereits einen höheren Stellenwert. Dies ist als Disziplin, die sich auf interne Prozesse und die Unternehmensstrategie auswirkt, essenziell notwendig für den Unternehmenserfolg.

Leider müssen Designer und auch entsprechende Agenturen immer noch darum kämpfen, ihre Arbeitsleistung anerkannt und dementsprechend vergütet zu bekommen. Das, was Designer leisten, geht weit über die Gestaltung von Oberflächen hinaus: sie tragen zum verbesserten Nutzererlebnis sowie zur Identitätsstiftung des Unternehmens bei, bilden die Schnittstelle zum Kunden und schaffen neue Visionen. Sie helfen, das Geschäftsmodell der Kunden neu auszurichten, neue Tätigkeitsfelder zu erschließen sowie Produkte und Services weiterzuentwickeln. Dies zeigt, dass Design einen erfolgreichen Kurs fährt und Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet.

Wie misst man den Erfolg?

Aufgrund der eher geringen Nachvollziehbarkeit stellen Fachfremde kreative Prozesse häufig in Frage. Um den Erfolg der Maßnahmen sichtbar zu machen, sollten wichtige Messpunkte definiert werden. Im digitalen Bereich sind das unter anderen Kennzahlen über Conversion, Performance sowie Usability und im Branding beispielsweise Markenwertrankings sowie Ergebnisse von qualitativen Befragungen der Kunden des Auftraggebers. Durch sinnvolle Kennzahlen wird der Erfolg so messbar und die Leistungen für den Kunden greifbarer.

Fazit

Aufgrund der Digitalisierung und des globalen Wettbewerbs wird Design für alle Arten von Unternehmen immer wichtiger, um sich am Markt zu behaupten. Designer werden immer mehr für neue Tätigkeiten wie die Gestaltung von Prozessen und Strategien eingesetzt und begleiten das Marketing in der Produktentwicklung und Kommunikation über den gesamten Lebenszyklus. Auch Unternehmensberatungsgesellschaften haben dieses Potenzial erkannt und arbeiten mittlerweile eng mit Agenturen und Designern zusammen. Somit sollten Unternehmen, sowohl kleine als auch große, sich mit diesem Thema auseinandersetzen und den Wert dieser Dienstleistung mit neuen Augen betrachten.

Quellen:
Kirst, Nina (2019): Das ist Design wert, in: Page, 5, 16-22.
McKinsey & Company: McKinsey Design Index (MDI): Ist Design Kostenfaktor oder Umsatztreiber?

Bild:
Annie Spratt